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Wie ich dem Lieben Gott begegnet bin?

Erstkommunion Das kam so: Zur Erstkommunion hat mir mein Papa ein Walkie-Talkie geschenkt – das ist so ein bisserl ein altmodisches Funkgerät, aber ich habe mich trotzdem riesig darüber gefreut.

Aber dann haben Papa und Mama sich furchtbar gestritten, und schon bald sind Mama und ich in eine neue Wohnung gezogen. Ohne Papa. Und weil ich mir so gewünscht habe, dass Mama und Papa wieder zusammen kommen, habe ich den Lieben Gott darum gebeten. Ich habe meinen Wunsch einfach in das Walkie-Talkie gesprochen – und da hat mir der Liebe Gott doch tatsächlich geantwortet. Der war vielleicht grantig!

Der Liebe Gott

Kurze Zeit später habe ich den Lieben Gott dann persönlich getroffen. Ob ihr es glaubt oder nicht – der wohnte im selben Haus wie Mama und ich, nur einen Stock höher. Ein komischer alter Mann war das. Seinen fürchterlichen Dialekt konnte ich manchmal gar nicht richtig verstehen, und fein gerochen hat er auch nicht. Mir kamen schon Zweifel, ob DAS der Liebe Gott war! Andererseits – er wusste viel, und ich habe einiges von ihm gelernt. Zum Beispiel, dass man nicht immer alles bekommen kann. Und dass nicht jeder Wunsch in Erfüllung geht. Und als der Liebe Gott dann sogar krank wurde und ins Spital musste, haben meine Freundin Ina und ich ihn regelmäßig besucht.

Ende gut, alles gut?

Dass Papa dann doch nicht mehr zu uns zurück gekommen ist, konnte der Liebe Gott auch nicht ändern. Aber er hat mir sicher geholfen, es zu verstehen. Auch wenn er vielleicht nicht DER Liebe Gott, sondern nur der Gerichtsdiener war!