Kritiken und Stimmen zum Film
o. Univ. Prof. Dr. Max H. Friedrich:
"Karo ist ein Mädchen, deren
Eltern in vermeintlich guten sozialen Verhältnissen, liebevoll und
besorgt um ihr Kind sind. Die Außenfassade täuscht. Der Vater
Medienstar, die Mutter ehemalige Pianistin, bieten letztlich eine Fassadenfamilie.
Karo muss leidvoll zur Kenntnis nehmen, dass der Vater eine außereheliche
Liebschaft begonnen hat, was zur Folge hat, dass die Mutter mit ihrer
Tochter das gemeinsame Heim verlässt. Die Unverlässlichkeit
des Vaters mit Besuchsrecht wird zur leidvoll traurigen Gewißheit
für Karo, und die Standardausreden des Vaters führen zu seelischem
Schmerz.
Dies ist eine Alltagsgeschichte, wie sie bei über 50 Prozent
aller geschlossenen Ehen auffindbar ist.
Das besondere an diesem Film
ist die Rolle eines Kindes und seine fantasievolle Aufarbeitung der sozialen
Gegebenheiten. In einem dem Kind eigenen Gottvertrauen wendet sich
Karo an den lieben Gott, der in alltagsmäßiger Gestalt scheinbar
Unmögliches mit Ironie und Witz zu Wege bringt. Die wahren Geheimnisse
dieser Form des lieben Gottes mögen in der vorliegenden Rezension
verborgen bleiben, ebenso wie der Ausgang dieser Alltagsgeschichte.
Der
berührende Film gleicht einem Hohlspiegel, der in kritikvoller Weise
Eltern die Situation eines Kindes vergrößert und durch das
einfallende Licht auf der Seele brennt. Ein lebendiges Filmdokument für
Eltern und für Kinder gegen Ende der Volksschulzeit."
Die Furche (Wien)
"Sind die Wege Gottes so unergründlich, dass er sich tatsächlich
hinter der zerknautschten Visage einer gescheiterten Existenz verbirgt?
Danielle Proskar lässt diese Frage in ihrem brillanten Regiedebüt
offen. Umso genauer und augenzwinkender beschreibt sie, wie sich zwischen
dem hartnäckig Gott suchenden Mädchen und dem heruntergekommenen
Säufer (unnachahmlich gemimt von Burg-Star Branko Samarovski) eine
Vertraulichkeit entwickelt, der sich der anfangs unwillige Eigenbrötler
nicht mehr entziehen kann. Die Szenen, die Danielle Proskar dabei entwickelt,
sind von umwerfender Komik. Diese Ballung an (Wort-)Witz macht aus KARO
UND DER LIEBE GOTT mehr als einen geistreichen Kinderfilm über die
Wahrnehmung elterlicher Trennung. Sie sorgt dafür, dass sich auch
Erwachsene höllisch amüsieren – und ganz nebenbei die Gottesfrage
stellen."
Oberösterreichische Nachrichten
"Keine Baseballkappe, kein Skateboard. Keine Detektivgeschichte,
keine coolen Freunde, kein elektronisches Spielzeug, keine schicke Kindermode:
Karo, die Hauptperson, ist ein ganz normales kleines Mädchen, wie
es auf österreichischen Bildschirmen und Leinwänden nur selten
vorkommt. Und leider auch ganz normal ist, dass Karos Eltern sich getrennt
haben, und Mama und Karo in eine neue Wohnung gezogen sind. Die kleine
Resi Reiner spielt Karo mit erfrischender Selbstverständlichkeit
und kann sich neben ihren erwachsenen Kollegen mühelos behaupten.
Und die sind teilweise sogar aus dem Ensemble des Burgtheaters: Branko
Samarovski spielt den brummigen Lieben Gott, Petra Morzé ist Karos Mama.
Regisseurin Danielle Proskar ist ein subtiler und gleichzeitig lustiger
Film gelungen, der ohne jede Peinlichkeit auskommt."
Österreich
"Ein liebenswertes Märchen für Kinder und Erwachsene.
Es geht um wichtige Dinge wie Vertrauen und Freundschaft. Alles andere
ist bloß, um in der Sprache des Films zu bleiben, ein 'Schas im
Woid'."
Kleine Zeitung (Graz)
"So richtig gute Kinderfilme sind selten. KARO UND DER LIEBE GOTT
ist einer, aus dem auch Erwachsene noch etwas lernen können. Wunderbar
sensibel und mit Augenzwinkern erzählt die Mini-Film-Produktion
die Geschichte der achtjährigen Karo (entzückend: Resi Reiner),
die nach der Trennung ihrer Eltern glaubt, nur der liebe Gott könne
ihr wieder zu einem glücklichen Familienleben verhelfen. Der verwahrloste
alte Mann aus der Nachbarswohnung – unversehens in die Rolle des
Allmächtigen gedrängt – erweist sich als grummelig-liebevoller
Freund, der Karo durch die schwere Zeit hilft."
Kleine Zeitung (Klagenfurt)
"Berührend und zum Nachdenken, entzückend und Gott
sei Dank in keinster Weise Kitsch! Die Welt und Gott aus Sicht eines
Kindes! Einer der besten Kinderfilme für Kinder und Erwachsene,
den ich je gesehen habe. Einfach empfehlenswert."
Kurier (Wien)
"Eine schmetterlingsleichte, kluge Story über den Zerfall von
Familien. Und ein Plädoyer dafür, die Welt trotz dieses Zusammenbrechens
der herkömmlichen Familienwelt positiv zu sehen. Danielle Proskar
schafft es, das traurige Thema Scheidung so zu verpacken, dass man lächeln
muss. Sie gibt auch den Kindern Zuversicht für einen unvermeidlichen
Neustart. Ein berührender Film, nicht nur für Kinder."
Kronenzeitung (Wien)
"Eine tröstliche Parabel im kindlich-unverzagten Sinne, geht
es doch um die Kraft des Glaubens, um das Urvertrauen, dass dir jemand
hilft. Ein Glücksgriff zudem die beiden Hauptdarsteller: die bezaubernde
Resi Reiner, die mit bockiger Naivität um das Glück ihrer Eltern
kämpft – allein, das Leben ist kein Wunschkonzert –,
und Branko Samarovski, der sich mit heilig-brummigem Ernst der Sorgen
des Kindes annimmt." |